Kájovská Nr. 63
Lokalisierung:
Kájovská Nr. 63
Objektbeschreibung:
Das Haus ist zweistöckig mit zwei Achsen und dreieckigem Giebel.
Die Straßenfront ist mit Sgraffito, am Giebel dann mit einer
einfachen zweifarbigen Streifenmalerei verziert. Die Disposition
des Erdgeschosse hat zwei Trakte, es befindet sich hier eine
einzigartige Halle mit einem Joch von Zellengewölbe und zwei Jochen
von Gewölben mit mächtigen Graten. Ins Haus tritt man im Erdgeschoß
durch ein rechteckiges Steinportal mit schiefen Gewändeflächen an
den senkrechten Seiten ein. Der Giebel und ein Teil des zweiten
Stockwerks wurden offensichtlich erst später zugebaut. Die
neuzeitliche hintere Objektfront ist dreistöckig, im Erdgeschoß mit
preußischen Kappen.
Bauhistorische Entwicklung:
Ursprünglich war das Haus mit dem Gebäude auf dem Nachbargrundstück
verbunden. Zur Trennung der beiden Teile kam es im Jahre 1557.
Damals wurde es in die heutige Gestalt mit einzigartigen Gewölben
und einer Sgraffitifront umgebaut. Das Haus wurde in die Stadtmauer
eingebaut, die während eines nicht näher bestimmten Umbaus völlig
beseitigt wurde. Die letzten Veränderungen erlebte das Haus, bzw.
sein hinterer Teil, nach dem Jahre 1912, als das Haus in der
Richtung zum Fluß um einen Trakt vertieft wurde. Im Jahre 1960
wurde eine Gesamtrekonstruktion und -modernisierung durchgeführt.
1996 wurden dann Erdgeschoß, Kellerräume, Sgraffitofassade und Dach
rekonstruiert.
Bedeutende architektonische Details:
Im Erdgeschoß des Hauses befindet sich eine einzigartige Halle mit
einem Joch von Zellengewölbe und zwei Jochen von Gewölben mit
mächtigen, rot verzierten Graten.
Geschichte der Hausbewohner:
Das Haus bildete bis zum Jahre 1567 einen Teil des Nachbarhauses in
der Kájovská
Nr. 62. Im Jahre 1567 kaufte der Bäcker Ruprecht Kirchhamer
eine Hälfte des Hauses Nr. 62 vom Schneider Pankrác Fischer und
baute sie in ein selbständiges Haus um. An der Wende der 70er zu
den 80er Jahren des 15. Jahrhunderts gehörte das Haus dem Bäcker
Bartoloměj Pér. Die Familie Pér betrieb hier das Bäckerhandwerk und
wohnte hier noch im 1. Jahrzehnt des 17. Jahrhunderts. Der
Eggenberger Kontributionsschreiber, später Burggraf und Hauptmann
des Krumlover Schlosses, Petr Schloot besaß das Haus für eine kurze
Zeit vor der Mitte des 17. Jahrhunderts. Im Jahre 1656 treffen wir
hier den fürstlichen Beamten Kašpar Kunkel, dem drei Jahre später
der Metzger Jakub Klampfl folgte. Ab 1676 wohnte die Familie des
Stadtmüllers Řehoř Postl im Haus, nach ihr ab 1694 der nächste
Stadtmüller, Matyáš Matuna. Im Jahre 1712 zog der Müller Matyáš
Klimeš ins Haus ein, dessen Sohn, der Greisler František, hier bis
zum Jahre 1776 lebte. Müller finden wir im Haus noch in der 1.
Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Gegenwärtige Nutzung:
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Fotografien:
Im Jahre 1996 wurde eine Fotodokumentation des Außenzustandes des
Objekts vor und nach der Fassadenrekonstruktion gemacht.