Kájovská Nr. 62
Lokalisierung:
Kájovská Nr. 62
Objektbeschreibung:
Es handelt sich um ein zweistöckiges Eckobjekt mit einem zur Straße
parallelen Satteldach. Das Haus lag dem heute nicht mehr
bestehenden Gojauer Tor an (Kájovská
brána - vnitřní, Das innere Gojauer Tor). Die Hauptfront des
Hauses zur Kájovská-Straße ist im Erdgeschoß und im ersten
Stockwerk von gelb-weißem Briefumschlaggraffito bedeckt. Die
Fensteröffnungen sind von einem wertvollen ornamentalen
Sgraffitostreifen eingerahmt. Im Erdgeschoß befindet sich ein
kleines gotisches zurückspringendes Portal. Die anderen Fassaden
zeigen keine Sgraffiti und sind mit Gurtgesims versehen. Die
hintere Fassade (zum Fluß) weist im dritten Stockwerk Blendarkaden
mit durchgebrochenen Fensteröffnungen auf.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Objekt entstand in der Spätgotik, als es an die Stadtmauer und
ein Stadttor angebaut wurde. Es wurde in der Zeit der Renaissance
umgebaut und im Jahre 1820 um ein Stockwerk erhöht. 1848 wurde ein
Trakt mit Blendarkade in der Richtung zur Vltava zugebaut.
Irgendwann nach dem Jahre 1960 wurde ein öffentlicher Durchgang
durch das Haus angelegt, der einen Teil des Erdgeschosses
vernichtete und entwertete. Dieser Durchgang wurde während der
Erdgeschoßrekonstruktion im Jahre 1995 zugemauert. Im darauf
folgenden Jahr wurde eine umfassende Rekonstruktion der
Sgraffitofassade und des Dachs durchgeführt.
Bedeutende architektonische Details:
Einzigartige ornamentale Sgraffitostreifen, die die Fenster zur
Kájovská-Straße umrahmen. An der Seitenwand ist ein Abdruck des
ursprünglichen Innenstadttores (des Kájovská-Tores) zu sehen, das
zwischen den Häusern Nr. 62 und 169 bis zum Jahre 1842 stand, als
es abgerissen wurde.
Geschichte der Hausbewohner:
Eine Erwähnung über den ersten Hausbesitzer stammt vom Anfang des
16. Jahrhunderts, als das Haus dem Metzger Matěj Mikšl gehörte. Von
1517 bis 1565, als das Haus der Schneider Pankrác Fischer, der
Schneider vom Kájovská-Tor genannt, kaufte, besaßen das Haus
mehrere Mälzer. Am Ende des 16. Jahrhunderts gehörte das Haus dem
Weber Lorenc Reichenschleger, der hier noch in den ersten Jahren
des 17. Jahrhunderts angeführt wird. Ab 1648 wohnte hier der
Schneider Lukáš Jungbauer, wahrscheinlich bis zum Jahre 1694. Der
Schuhmacher Leopold Schebl besaß das Haus kurz im Jahre 1751, noch
in demselben Jahr zieht hierher der Färber Zikmund Weiss um. Ab
1763 wohnte im Haus der Wirt Wolfgang Wagner, dem im Jahre 1780 die
Familie Mayer folgte, der das Haus noch in der 1. Hälfte des 19.
Jahrhunderts gehörte.
Gegenwärtige Nutzung:
Im Erdgeschoß hat heute das Reisebüro Vltava den Sitz ihrer
Zweigstelle, weiter befindet sich im Objekt die Pension
Vltava und Porcela Plus.
Fotografien:
Im Jahre 1996 wurde eine Fotodokumentation des Außenzustandes des
Objekts vor und nach der Rekonstruktion und Fassadenrenovierung
angefertigt.