Hradební Nr. 60
Lokalisierung:
Hradební Nr. 60
Objektbeschreibung:
Es handelt sich um ein
Gebäude mit klassizistischer Front, die durch Lisenen und
Bänderchambranen der Fenster auf der grob verputzten Fläche scharf
gegliedert wird. Die großzügige Disposition des Erdgeschosses mit
Tonnengewölben mit Stichkappen eingewölbt. Das obere Stockwerk ist
mit einer flachen Decke versehen, eingewölbt sind nur die
Treppenpodeste. Das Gebäude befindet sich am Hang, so sind die
Kellerräume im am Fluß situierten Teil oberhalb des Terrains
gelegen. Das Haus hat ein Mansarddach.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Haus wurde
als Neubau an der Stelle einer älteren Verbauung im Jahre 1798
gebaut. Es wurde älteres Mauerwerk des Renaissancevorgängers dieses
Hauses und der Stadtbefestigung genutzt (im Kellerraum sind noch
Reste eines runden Baus sichtbar - wahrscheinlich einer runden
Bastei). Während der Baueingriffe um das Jahr 1860 handelte es sich
um Erhöhung der Schutzmauer am Vltava-Ufer. Im Jahre 1923 erfolgte
eine Adaptation, und es wurde ein Einbau im Dachboden durchgeführt.
Weiter wurde das Objekt in den 60er Jahren dieses Jahrhunderts
adaptiert, und im Jahre 1997 erfolgte eine Gesamtrekonstruktion des
Objekts, wobei einige der früheren unpassenden Eingriffe beseitigt
wurden.
Entwicklung der Stirnseite:
Aus der Zeit
des Mittelalters wurden keine Funde festgestellt, nach dem kleinen
erfassten Umfang des durchgekratzten Putzes ist es wahrscheinlich,
dass die Stirnseite des ebenerdigen Objektes in der Renaissancezeit
ein Sgraffito schmückte.
In der Zeit des Frühbarocks wurde die Weststirnseite neu mit
weiß-braunem und jüngerem weiß-grauem Farbenentwurf verputzt. Die
gemalten Fensterchambranen in den Ecken erweiterte das Motiv der
"Ohren". Um 1799 wurde das ebenerdige Objekt in ein ausgedehntes
einstöckiges Haus radikal umgebaut, die Stirnseite wurde durch ein
Lisenensystem mit Fenstern in Bandchambranen gegliedert, das
Erdgeschoss füllte eine Gürtelrustika.
Festgestellte Farbenumgestaltungen: die älteste leibfarben-weiße
Schattierung, jüngere ganzflächige grüne Anstriche. Die
Nachkriegsfarbenumgestaltung ocker-weiß. Die Instandsetzung der
Fassaden erfolgte 1997 im Silikatanstrich, es wurde die
klassizistische Gliederung wiederholt.
Bedeutende architektonische Details:
Im Innenraum sind Reste älteren Mauerwerks sichtbar -
wahrscheinlich vom ursprünglichen Befestigungssystem der Stadt. Das
Objekt verfügt über ein in der Stadt wenig übliches
Mansarddach.
Geschichte der Hausbewohner:
Die ältesten erwähnten Hausbesitzer des Vorläufers des heutigen
Objekts, manchmal "das Gartenhaus auf Sand" genannt, waren noch vor
der Mitte des 16. Jahrhunderts Gerber. Der erste bekannte war an
der Wende der 30er zu den 40er Jahren des 16. Jahrhunderts der
Gerber Matyáš. Seit der 2. Hälfte des 17. und im 18. Jahrhundert
lebten hier Gärtner. In den Jahren 1663-1709 war es Antonín
Zwietlinger, als der Gärtner "auf dem Sand" bezeichnet, seit 1723
Ägidius Preitschopf. Im Jahre 1797 kaufte das Haus der Besitzer des
Krumlover Papierwerkes Josef Pachner, Ritter von Eggendorf. Im
Besitz seiner Familie blieb es bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts.
Um das Jahr 1900 wurde das Haus der Kongregation der barmherziger
Schwestern des Ordens des heiligen Karl Borromäus zum Zwecke der
Errichtung eines Waisenhauses geschenkt, das Ende der 30er Jahre in
ein Altersheim umgewandelt wurde.
Gegenwärtige Nutzung:
Blumen, IN Line
studio
Fotografien:
Im Jahre 1996 und 1997 wurde
eine Fotodokumentation des Außenzustandes des Objekts vor und nach
der Gesamtrekonstruktion angefertigt.