Horní Nr. 156
Objektbeschreibung:
Es handelt sich um ein einstöckiges Reihengebäude im Hang mit einer
glatten Hauptstirnseite, die sich in die Horní Gasse (Obere Gasse)
richtet und der hinteren geschmückten Stirnseite in der Richtung zu
der Kirche
St. Veit in der Stadt Český Krumlov. Die Hauptstirnseite ist
glatt und gipfelt mit einer klassizistischen Attika mit Vasen. Die
hintere Stirnseite ist durch eine frühbarocke hohe dorische
Pilasterordnung gegliedert. In seinem mittleren Teil befindet sich
in der Ebene des ersten Stockwerks eine Nische, geschlossen mit
einem gläsernen Deckel, der die neuzeitliche Statue der Budweiser
Jungfrau Maria Beschützerin abdeckt. Zu beiden Seiten dieser Nische
befinden sich die Reste von steinernen Fenstergewänden. Im
Interieur in der Richtung zur Horní Gasse befindet sich im
Erdgeschoß eine tonnengewölbte Halle, neben der Halle befindet sich
dann ein flachgedeckter Raum. Ebenso das erste Stockwerk ist in dem
ganzen Umfang flach gedeckt oder mit den Balkendecken ohne
Profilierung versehen. Im vorderen Teil befinden sich die Keller
mit steinernen Gewölben und ein in den Hang eingelassener Keller
mit einer hölzernen Balkendecke.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Gebäude enstand in der gotischen Zeit, was teilweise im Umfang
dessen hinteren Trakts sichtbar ist. In der Renaissance wurde das
Gebäude baulich hergerichtet und es kam zum Zubau des vorderen
Trakts. Zu den weiteren Umbauten kam es im Barock nach dem Brand im
Jahre 1652, die hintere Stirnseite stammt aus dem Ende des 17.
Jahrhunderts.
Die letzten Umbauten des Objektes wurden im Klassizismus durchgeführt und haben sich vor allem im Giebel der Hauptstirnseite geäußert.
Bedeutende architektonische Details:
- Die hintere Stirnseite des Gebäudes
- das Holzschnittwerk der Jungfrau Maria (restauriert in den 70er
Jahren des 20. Jahrhunderts)
Geschichte der Hausbewohner:
Der erste bekannte Hausbesitzer war der Tuchmacher Slimara, erwähnt
im Jahre 1513. Die weiteren Nachrichten über die Hausbewohner im
16. Jahrhundert sind sehr lückenhaft. Im Jahre 1586 ließen sich im
Haus die Lehrer mit vierzehn Knaben nieder, die in der Kirche bei
den Gottesdiensten und Beerdigungen gesungen haben (Choralisten),
bevor ihnen neue Räume zur Verfügung gestellt wurden. Vielleicht
erst zu Beginn des 17. Jahrhunderts treffen wir uns hier mit dem
Uhrmacher Hans Richter. Im Jahre 1652 wurde das Haus ganz vom Feuer
vernichtet. Nach der Mitte des 17. Jahrhunderts gehörte das Haus
dem Stadtrichter Jan Zikmund Finkenauer, den im Jahre 1674 der
Schuster Jiří Schulz ablöste. Nach ihm kommt im Jahre 1691 der
Kantor Josef Wöss. Nach dem Kirchendiener František Wöss hatte das
Haus seit dem Jahre 1743 der Tuchmacher František Erlich im Besitz.
In den Jahren 1786 - 1802 bewohnte dann das Haus der Tuchmacher Jan
Kinnl.
Gegenwärtige Nutzung:
Prälatspfarramt, Čadek & Doubek Tabacco