Horní Nr. 149
Objektbeschreibung:
Es handelt sich um ein einstöckiges Gebäude. Die klassizistische
Hauptstirnseite des Hauses ist zur Horní Gasse (Obere Gasse)
gerichtet und gipfelt mit einem Renaissance-Attikagiebel. Der
Giebel ist mit gekreuzten profilierten Bögen geschmückt. Die
Fassade der Hauptstirnseite ist waagerecht mit den Gesimsen
gegliedert. Das Interieur des Erdgeschosses ist durch seine
Gestaltung ein Tiefendreitrakt, mit klassizistischen Gewölben
versehen. In der rechten Mauer des mittleren Gangs ist ein
gotisches Sattelportal eingegliedert. Die anderen Räume des
Erdgeschosses sind flach gedeckt, ähnlich wie im 1. Stockwerk. In
dem gesenkten Erdgeschoß befindet sich ein tonnengewölbter Gang,
der in den Hof führt.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Gebäude ist gotischen Ursprungs, was die spätgotische
Gestaltung des Hauses, das erhaltene Mauerwerk und das Portal
beweisen. Bei den Renaissanceumbauten kam es zur Änderung der
Gestaltung des Erdgeschosses und des 1. Stockwerks des Hauses und
das Gebäude bekam durch die Aufmauerung des ursprünglich gotischen
Giebels einen Renaissance-Attikagiebel. Die neuzeitlichen
Herrichtungen der Fassade datiert man nach dem Jahre 1860. Zu den
letzten Bauherrichtungen des Gebäudes kam es in den siebziger
Jahren des 20. Jahrhunderts.
Bedeutende architektonische Details:
Der Renaissance-Attikagiebel der Hauptstirnseite
Geschichte der
Hausbewohner:
Der erste belegte Hausbesitzer war zu Beginn des 16. Jahrhunderts
der Schneider Janek. Im Jahre 1510 löste ihn der Tuchmacher Filip
ab und nach seinem Tod im Jahre 1521 kaufte das Haus der Tuchmacher
Šlemar. Nach seinem Tod lebte im Haus seine Tochter Dorota und die
verkaufte das Haus im Jahre 1581 an Jiří Vackerle. Der weitere
Hausbesitzer war der Krumauer Dekan Urban Suchodem, der es im Jahre
1584 an den Schmied Martin Muk verkaufte, der hier mit seiner
Gattin Anna und drei Kindern lebte und hier die Schmiedwerkstätte
betrieb. Die Handwerker der Schmiedezunft treffen wir hier bis zum
19. Jahrhundert an, als im Haus seit dem Jahre 1810 die Familie des
Schmieds Jan Ziehfreund lebte. Die Schmiede konnten die
gegenüberliegende Schmiede bei der Prälatur benutzen (Horní
Nr. 155), was jedoch nicht immer vorteilhaft war. In den
zwanziger Jahren des 17. Jahrhunderts wurden hier nämlich die
Pferde der Offiziere kostenlos beschlagen und das brachte im Jahre
1624 den Schmied Martin Seidl dazu, das Vordach niederzulassen,
denn er war zugrunde gerichtet. Die Schmiede wurde dann im Jahre
1650 durch den Hufschmied Albrecht Krieger aus Schuttern bei
Strassburg erneuert, dessen Familie hier bis zur Mitte des 18.
Jahrhunderts lebte.
Gegenwärtige Nutzung:
Büros, Friseur, Eurotel - Computech GmbH., Region GmbH. -
Werbeagentur, DTP studio, Fashion 4 you, Soliter