Horní Nr. 147
Objektbeschreibung:
Dieses einstöckige Gebäude wurde in einem milden Hang aufgebaut.
Die Hauptstirnseite des Gebäudes in die Richtung zur Horní Gasse
(Obere Gasse) ist mit einem frühbarocken länglichen Volutengiebel
beendet, durchgebrochen durch zwei Nischen mit Muscheln, der mit
einem dreieckigen Tympanon gipfelt. In der Ebene des Erdgeschosses
und des 1. Stockwerks ist die Stirnseite klassizistisch durch
Lisenen in der Gestalt von dorischen Säulen und durch ein
profiliertes Gesims, welches das Erdgeschoß und das 1. Stockwerk
trennt, gegliedert. Im Interieur des Erdgeschosses befindet sich
auf der linken Seite eine Halle, versehen mit dem Tonnengewölbe mit
Lünetten, die zusätzlich durch eine Querwand geteilt wurde. In der
Mitte der Gestaltung befinden sich weitere gewölbte Räume, der
hintere Trakt ist jedoch schon flach gedeckt. Bei der hinteren
Stirnseite des Gebäudes befinden sich hölzerne Außengänge
(Pawlatschen). Die flachgedeckten Räume im 1. Stockwerk sind in
einigen Fällen durch die zurückversetzten Stuckfelder gegliedert.
Unter dem ganzen Gebäude befinden sich umfangreiche Kellerräume
gotischen Ursprungs.
Bauhistorische Entwicklung:
Der Kern des Gebäudes ist gotisch und seine ursprüngliche
Gestaltung kann man am besten in den Kellern sehen. Im Zeitraum der
Renaissance hat das Haus den hinteren Trakt erworben und aus dieser
Zeit stammt wahrscheinlich auch der Umbau der Gestaltung des
Erdgeschosses und die Eintrittshalle. Weitere Eingriffe wurden im
Frühbarock realisiert, aus dem auch der Giebel der Stirnseite
stammt. Der Stirnseite wurde durch die klassizistischen
Ausführungen die endgültige Form gegeben. Diese Herrichtungen haben
gleichzeitig die Gestaltung des Erdgeschosses und des 1. Stockwerks
eingeschlossen und ließen die Stuckfelder auf den Decken von
einigen Interieuren entstehen.
Bedeutende architektonische Details:
Der frühbarocke Giebel der Hauptstirnseite
Geschichte der Hausbewohner:
Der erste belegte Hausbesitzer war zu Beginn des 16. Jahrhunderts
der Fuhrmann Matěj. Der wurde im Jahre 1510 durch den Tuchmacher
Petr und seine Frau Dorota abgelöst. Der weitere Hausbesitzer war
ebenso ein Tuchmacher und hieß Jan Stubenvoll. Nach seinem Tod
heiratete die Witwe Kateřina Jan Kyczhaypl und sie lebten gemeinsam
im Haus bis zu seinem Tod. Nach diesem Tod verkaufte Kateřina das
Haus im Jahre 1564 dem Stadtschreiber Bernard Kozarec. Nach seinem
Tod blieb die Witwe Magdalena mit vier Kindern, die ins Haus im
Jahre 1578 ihren neuen Gatten - den Organisten Šebestián,
einbrachte. Im Jahre 1581 kaufte das Haus der Schuster Jakub
Stehauf, der hier mit seiner Gattin und drei Kindern bis zum Jahre
1599 lebte, als das Haus Florián Felcides, genannt Pinus, kaufte.
Seine Familie lebte hier bis zum Jahre 1639. Im Jahre 1639 kommt
der Bäcker Valentýn Fischer und nach ihm der Stadtmüller Ondřej
Schanerle. Nach seinem Tod verwaltete das Haus bis zum Jahre 1666
die Witwe Marie. Seit dem Jahre 1743 bewohnte das Haus der
Verwalter der Prälatur Gabriel Michl. Im Jahre 1767 wird als
Hausbesitzer der städtische Rentschreiber Kryštof Fiedler erwähnt.
Seit dem Jahre 1786 gehörte das Haus der Familie Neumüller, unter
deren Mitglieder finden wir einen Hutmacher oder Schnurmacher.
Gegenwärtige Nutzung:
Segeš Exklusive, Rubín, Appartement
Horní 147