Dlouhá Nr. 96
Objektbeschreibung:
Ein zweistöckiges Objekt auf einem schmalen Grundstück mit im
Renaissance- und klassizistischen Stil umgebauter Fassade, mit
einem zur Front senkrechten Satteldach. Das Erdgeschoß ist ein
tiefenorientierter Doppeltrakt.
Bauhistorische Entwicklung:
Ein Objekt mittelalterlichen Ursprungs, in der Zeit der Renaissance
wesentlich umgebaut. Aus dieser Periode blieben einige eingewölbte
Räume im Erdgeschoß und auch die Decke im ersten Stockwerk, d.h.
die Kreuz- und Tonnengewölbe, und die verdoppelten gefälzten
Bohlendecken erhalten, die erst vor kurzem entdeckt wurden. Die
klassizistische Bauetappe zeigte sich vor allem an der
Frontveränderung. In den letzten Jahren machte das Objekt zwei
große Rekonstruktionen durch, wo es zur Korrektur einiger
Trennwände kam, es wurde das Frontparterre hergerichtet und die
meisten historischen Putzschichten beseitigt.
Bedeutende architektonische Details:
- vor allem Gewölbe mit mächtigen Graten und Balkendecken aus dem Bauabschnitt der Renaissance
- plastische Gliederung der Fassade, wenn auch modern
rekonstruiert
Geschichte der Hausbewohner:
Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts lebte im Haus die
Familie von Martin Krauthoz, der im Jahre 1518 starb. Die Witwe
Dorota verkaufte in demselben Jahr das Haus an den Mälzer Jiří mit
der Bedingung, daß ihr in dem Haus bis zu ihrem Tode ein Zimmer
vorbehalten bleibe. Jiří, auch "der kleine Mälzer" genannt,
verkaufte 1524 das Haus an den Gerber Havel. In seinem Testament
aus dem Jahre 1544 hinterließ Havel den ganzen Besitz seiner
Ehefrau Markéta und den Kindern. Die Witwe Markéta besaß das Haus
bis zum Jahre 1556, als sie es dem Schneider Hans verkaufte.
Markéta beschloß in dem Haus ihr Leben wahrscheinlich gemeinsam mit
ihrer Tochter Ludmila. Die beiden Frauen starben im Jahre 1564. Der
Schneider Hans, manchmal Schwarz, manchmal Froschauer genannt,
wurde 1565 beschuldigt, daß er 3,5 Ellen (etwa 2m) Tuch für einen
Frauenrock dem Krämer Zikmund Schlaher aus Plešivec gestohlen habe.
Nach dem Tode von Hans verkaufte der Krumlover Stadtrat sein Haus
einem Mälzer, Asmus Froschauer genannt. Der verkaufte es 1579 an
den Schneider Hans Krieg und zog nach Latran um. Die Familie Krieg
lebte im Haus bis zum Tode von Hans im Jahre 1617. Ab 1643 gehörte
das Haus dem Gerber Ondřej Neubauer, dem der Hutmacher Řehoř Hawle
folgte. Ab 1677, beginnend mit Erasmus Maratschek, betrieb man im
Haus das Metzgerhandwerk.
Gegenwärtige Nutzung:
Das Restaurant und die Pension Belarie