Dlouhá Nr. 93
Objektbeschreibung:
Ein zweistöckiges Haus mit glatter Straßenstirnseite und einem
Satteldach. In den Hof läuft der rechte Flügel hinaus, beendet mit
einer Zwingermauer, erhalten im ganzen Umfang der Parzelle.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Objekt ist vielleicht schon mittelalterlichen Ursprungs, es
wurde markant im Renaissancezeitraum umgebaut. Nach dem 2.
Weltkrieg war es in sehr schlechtem Zustand, einige Räume waren
schon in Trümmern. Zu Beginn der achtziger Jahre des 20.
Jahrhunderts verlief eine sehr radikale Rekonstruktion, bei der das
Objekt aus größtem Teil den historischen Charakter verloren hat.
Die Fassade wurde nach den Funden im frühbarocken Stil
rekonstruiert.
Bedeutende architektonische Details:
- die Gewölbe im linken erdgeschossigen Trakt
- die geschnitzte Balkendecke mit Bandgeflechten im 1. Stockwerk
- das gemalte Hauszeichen an der Fassade (ein Gefäß und darunter ein angezündetes Feuer) deutet das betriebene Gewerbe im Haus an
- die Zwingermauer
Geschichte der Hausbewohner:
Den ersten bekannten Hausbesitzer, Gerber Kozlík, löste im Jahre
1548 der Maurer Linhart ab, der hier bis zum Jahre 1556 lebte.
Danach zog hierher der Mälzer Pavel Ziegler ein. Seit dem Jahre
1606 treffen wir im Haus den Tuchscherer Hans Schertzer an, im
Jahre 1620 Vít Fleischänderle und zwei Jahre später den Müller
Havel Burghauser. In den Jahren 1678 - 1698 gehörte das Haus dem
Maurer Hans Boss, nach dem der Mälzer der Brauerei in Černá v
Pošumaví, Vít Vítek (Wittek) kommt. Seine Familie hatte das Haus im
Besitz für fast hundert Jahre, bis zum Jahre 1791, als hier Karel
Neumüller erscheint. Seit dem Jahre 1794 wohnte im Haus Ignác
Haslinger und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts treffen wir
uns hier mit Filip und Terezie Köcko, seit dem Jahre 1830 mit Jan
Tragauer und nach dem Jahre 1833 mit František Diebl.
Gegenwärtige Nutzung:
Studio Oáza, Juweliergeschäft, Wohnungen