Dlouhá Nr. 91
Objektbeschreibung:
Ein kleines einstöckiges Objekt mit der klassizistischen Stirnseite
und dem Volutengiebel mit einem Tympanon. Das Erdgeschoß wird durch
einen tonnengewölbten Raum mi den Treppen in das 1. Stockwerk
gebildet, hinten befindet sich ein kleiner Hofflügel. Das Dach ist
ein Satteldach, senkrecht zu der Straßenstirnseite.
Bauhistorische Entwicklung:
Das Objekt ist gotischen Ursprungs, was das Steingewölbe der
Eintristtshalle im Erdgeschoß belegt. Es wurde im
Renaissancezeitraum markant hergerichtet, als sich das Objekt im
Jahre 1581 von seinem Nachbarn Nr. 92 selbstständig gemacht hat.
Aus dieser Zeit stammt wahrscheinlich das 1. Stockwerk mit den
Gewölben mit Kämmchen. Weitere Herrichtungen verliefen im Zeitraum
des Klassizismus, vor allem im Zusammenhang mit der neu gelösten
Stirnseite und mit der Teilung der Eintrittshalle. Gegenwärtig
wurden die Querwände beseitigt und im Jahre 1996 wurde die Fassade
neu hergerichtet.
Bedeutende architektonische Details:
- das gewaltige Gewölbe der Eintrittshalle
- die Decken der Räume im ersten Stockwerk
- das Wandbild der Schmerzensreichen Jungfrau Maria auf der Fassade
Geschichte der
Hausbewohner:
Im Jahre 1581 kaufte der Kürschner Tomáš Höslinger von Jiří
Kunsteter (Gunsteter) einen Teil seines Hauses Nr. 92 ab und
errichtete daraus ein selbstständiges Haus, bei dem auch ein
Brunnen war. Durch eine näher nicht bekannte Transaktion,
vielleicht im Jahre 1586, geriet das Haus für einen Preis von 60
Schock Meißner Groschen in den Besitz des Rosenberger Buchhalters
Matyáš Fuch von Fuchýřov. Nach Fuchs Tod im Jahre 1598 verkaufte
Peter Wok von Rosenberg diesen Wohnsitz an seinen Lakai Jiří
Firbic, der ihn im Jahre 1606 für 110 Schock Meißner Groschen an
Anna Angstwurmová verkaufte. Die hielt das Haus vielleicht bis zum
Jahre 1619, als hier kurz der Fleischer Tomáš Landsknecht
erscheint. Im Jahre 1636 erwarb das Haus für 185 Schock Meißner
Groschen der Schmied Řehoř Precht. Zwei Jahre später zog ins Haus
Mates Pirner ein und im Jahre 1660 treffen wir hier Jan Jiří
Mezihorský an. Seit dem Jahre 1708 gehörte das Haus im Wert von 350
rheinischen Gulden dem Hutmacher Ondřej Hoffrichter, dessen Familie
hier fast die ganzen hundert Jahre lebte. In den Jahren 1807 - 1822
war Kašpar Gloss der Hausbesitzer, den Albert und Kateřina
Kramlinger ablösten. Die wohnten hier wenigstens bis zu den
vierziger Jahren des 19. Jahrhunderts. Im Jahre 1928 ließ der
Besitzer Alfred Hohenberger ein erdgeschossiges Fenster in einen
Zugang in den Laden ändern, den er damals betrieb.
Gegenwärtige Nutzung:
Antiquariat