Dlouhá Nr. 31
Objektbeschreibung:
Ein
zweistöckiges Objekt mit Barockfront, die durch Bänderchambranen
der Fenster und durch Ohren mit Guttae gegliedert wird. Das
Erdgeschoß ist ein tiefenorientierter Doppeltrakt, vorne mit
Tonnengewölbe, an der rechten Seite mit Lünetten versehen. Im
linken Trakt ein Treppensaal, im hinteren Teil kleinere Räume,
ähnlich eingewölbt. Während die vorderen Räume über eine flache
Decke verfügen, wiederholt sich im ersten Stockwerk der hintere
Teil der Anordnung des Erdgeschosses. Der größere von den Räumen
hat die Decke mit einem eingelassenen Stuckfeld verziert. Der
Kellerraum unter dem vorderen Gebäudeteil nimmt die ganze
Grundstücksbreite ein. Die mittlere Wand des Erdgeschosses wird von
einer Säule gestützt.
Bauhistorische
Entwicklung:
Der Hauskern mit seiner Front und seinem
seitenumfassenden Mauerwerk des Erdgeschosses und der Kellerräume
einschließlich des Gewölbes sind gotischen Ursprungs. Die Anordnung
des Erdgeschosses wurde in der Zeit der Renaissance verändert. Die
beiden miteinander korrespondierenden Kellerräume der Häuser Nr. 30
und 31 bildeten in der Vergangenheit ein einheitliches Objekt,
ursprünglich jedoch ein zum Haus Nr. 19 in der Panská-Straße
gehörendes Wirtschaftsgebäude. In der 2. Hälfte des 16.
Jahrhunderts entstanden Gewölbe im rechten Trakt des Erdgeschosses
und die Trennwand zwischen den Trakten. Nach dem Jahre 1694 wurde
wahrscheinlich der Saal neu eingewölbt, und das Treppenhaus zu den
anderen Stockwerken errichtet. In der 2. Hälfte des 18.
Jahrhunderts wurde das Gebäude um das zweite Stockwerk erhöht. Die
Modernisierung verlief vor dem Jahre 1970.
Entwicklung der
Fassade:
Das näher nicht bekannte mittelalterliche
Haus wurde mit grobem Putzschicht mit grauem Anstrich versehen. In
der Renaissancezeit schmückte das Objekt, das bisher Bestandteil
des Hauses Nr. 30 war, neu ein
Sgraffito. Das Walmpyramidenbossenwerk hatte Fugen mit
Ockeranstrich versehen. In der Zeit des Frühbarocks, im Jahr 1694,
wurde das schon selbstständige Haus um den 2. Stock erhöht und nach
und nach im weiß-grünen, weiß-grauen und weiß-braunvioletten
Entwurf gelöst. In der Zeit des Spätbarocks wurden die
Fensteröffnungen mit plastischen Putzchambranen mit weiteren drei
nach und nach realisierten Farbenentwürfen: in weiß-grau und
ocker-weiß /2x/ umrahmt.
In der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts efolgte eine Umgestaltung der
Stirnseite in die heutige Gestalt mit reduziertem Entwurf der
leibfarben-weißen, ocker-weißen, grünen, grün-grauen Schattierung.
Im Parterre wurden noch dazu weitere grüne, bzw. grüngraue
Anstriche verzeichnet. Die verhältnismäßig unauffällige Stirnseite
des Objektes Nr. 31 ist im Krumauer Maßstab außerordentlich durch
den Grad der Erhaltung ihres Putz- und Farbenmantels, der fast im
ganzen Umfang während der Untersuchungsarbeiten erfasst und dank
der gefühlvollen Restaurierung erhalten wurde.
Geschichte der Hausbewohner:
Das Haus war bis zum Jahre 1694 eine unterkellerte Darre der zum
Nachbarhaus Nr. 30 gehörenden Mälzerei. Zu diesem Zeitpunkt
verkaufte die Besitzerin des Hauses Nr. 30, Uršula Zieglerová, die
Mälzerei mit der Darre dem Kaufmann Klaudius Jurát für 240 Schock
Meißner Groschen zum Zwecke eines Umbaus in ein Bürgerhaus. Im
letzten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde im Hause das
Weißgerberhandwerk und nach dem Jahre 1839 das Schuhmacherhandwerk
betrieben.
Legenden und Überlieferungen:
Einst lebte da ein
Kaufmann, dessen Sohn Walter sich in die wunderschöne Zigeunerin
Marika unglücklich verliebte. Die ganze Stadt war darüber empört,
weil er in dieser Zeit eine feste Beziehung mit dem guten Krumlover
Mädchen Růženka hatte. Im Herzen der dunklen Schönen verbarg sich
aber schwarzer Verrat. Ihre Zigeunergefährten aus dem Lager hinter
der Stadt wilderten im Fluß und sammelten hier Perlen, und ihre
Aufgabe war, diese Perlen der Hexe Annabella zu verkaufen. Eines
Tages zogen die Zigeuner weiter, und der unglückliche, verlassene
Walter heiratete doch endlich Růženka, die ihn sehr liebte. Seine
kleine Zigeunerin, ihre Leidenschaft und ihre Liebe hat er bis zu
seinem Tode nicht vergessen. Sein großes Geheimnis vertraute er
seinem Sohn an. konec
Gegenwärtige Nutzung:
Pension
Věra