Geschichte der Friedhöfe in der Stadt Český Krumlov
Der älteste Friedhof in Český Krumlov befand sich bei der Pfarrkirche St. Veit (Kirche St. Veit in der Stadt Český Krumlov). Der Zugang führte über eine steinerne Stiege, die im Jahre 1589 der Rosenberger Hauptmann Jetřich Slatinský ze Slatinky neu erbauen und überdachen ließ. Die Funktion der südlichen Friedhofsmauer erfüllte die sich oberhalb des Flusses Vltava (Moldau) vom inneren städtischen Kájovská-Tor (Gojauer Tor) bis zum Horní-Tor (Obertor) erstreckende Stadtmauer, im Osten und Norden war der Friedhof von der Prälatur und dem Kaplanhaus umgeben, an der westlichen Seite stand die Kapelle des Hl. Hieronymus, schon im Jahre 1389 gegründet, unter deren Hauptaltar ein Beinhaus untergebracht war.
Auf den Friedhöfen durften sich, der erzbischöflichen Anweisung aus dem Jahre 1697 nach, kein Vieh, Geflügel oder andere Tiere aufhalten, es war nicht erlaubt, hier Wäsche oder Stoffe zu trocknen sowie auch den Friedhof zu weltlichen Zwecken zu nutzen. Im Jahre 1678 legte der Prager Erzbischof bezüglich der Krumauer Kirche St. Veit fest, daß hier viermal im Jahr, immer am Sonntag nach Fasttagen am Vesperende auf dem Friedhof eine Prozession veranstaltet wird, die Gräber gesegnet und beweihräuchert werden, eine Station beim Beinhaus gemacht wird, Psalme und Verse aus Gebeten für die verstorbenen Wohltätigen und Stifter gesungen werden, und daß dabei die Glocken geläutet werden. Am darauffolgenden Montag werden dann diese Zeremonien wiederholt und beim Hauptaltar beendet, in der Kirche wird dann noch ein berühmtes Requiem für alle an Gott glaubenden Verstorbenen zelebriert. Bei der Kirche St. Veit wurde noch im 18. Jahrhundert bestattet, der Friedhof wurde erst im Jahre 1885 aufgelöst.
Im Jahre 1585 wurde der Friedhof an der Pfarrkirche um das Gelände in der Nähe der Kapelle St. Martin in der Stadt Český Krumlov hinter dem Jesuitengarten jenseits des Flusses Vltava (Moldau) erweitert. Von Anfang an war er sowohl für die Katholiken als auch für die Evangelischen zugelassen. Mit der sich immer mehr zuspitzenden Situation verweigerten jedoch die Katholiken den Evangelischen das Recht, hier auch ihre Verstorbenen zu bestatten. Diese Streitigkeiten beendete erst die Rekatholisierung der Stadt nach dem Jahre 1620. Im Jahre 1892 wurde der Friedhof bei St. Martin aufgelöst. Durch seine Verbindung mit dem ehemaligen Jesuitengarten im Jahre 1908 entstand hier der Stadtpark von Český Krumlov.
Der gegenwärtige Friedhof, nach dem Jahre 1890 gegründet, mit einer eklektischen Zeremonienhalle aus der Gründungszeit, befindet sich am östlichen Rand der Stadt.
Weitere Informationen:
Alte
Grabsteine in der Stadt Český Krumlov
(jh)